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DIE MACHER DES WANDELS «Ich bin ein sozial engagierter Imker»

Man könnte fast sagen, dass er schon als Kind in die Sache hineingeraten ist. Fasziniert von der Arbeit der Bienen, wünschte er sich im Alter von 12 Jahren seinen ersten Bienenstock

Heute, im Alter von 19 Jahren, kümmert er sich um mehr als fünfzig Bienenvölker. Mathieu ist mehr als nur ein leidenschaftlicher Imker geworden. Neben dem köstlichen Honig, den er in der Region Tarn, in Lavaur, produziert, verkauft er in seinem Laden auch Ausstattung für die Imkerei. Darüber hinaus unterrichtet er in seiner «Bienenstockschule» und bietet Imkerkurse für Privatpersonen und Unternehmen an. Er ist auch Autor eines Buches und schreibt für den Blog beefeed.com. Mathieu strahlt Leidenschaft aus. Er ist sich sicher, dass man mit dem Einsatz für Bienen die Welt verändern kann. Er kann uns nicht oft genug sagen, dass wir Blumen wachsen lassen sollen. Aber nicht nur das. Und ich denke, wir sollten lieber auf jemanden hören, der uns einen Bienenschwarm adoptieren lassen will.

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Bienen sind der Katalysator für die Artenvielfalt.

Mathieu DomecqBetriebsleiter bei Les Ruchers de Mathieu

Wann war Ihr erster Kontakt mit Bienen?

Ich habe sehr jung angefangen, ich war 12. Ich wollte unbedingt einen Bienenstock aufstellen. Es lag nicht in meiner Familie oder so, ich war einfach begeistert von Bienen und fand es faszinierend, sie in meinem Garten zu beobachten. Ich wollte gar nicht gleich Honig produzieren, sondern einfach nur mit den Bienen in Kontakt zu sein. Ich nehme an, es war eine kindliche Laune, aus der sich dann alles entwickelt hat. Ich hatte viel Unterstützung, und so ist aus meinem ersten Interesse eine echte Leidenschaft geworden. Das Ganze ist dann immer grösser geworden, und heute habe ich etwa fünfzig Bienenstöcke.

 

Warum sind Bienen so wichtig für die biologische Vielfalt?

Wir sind unmittelbar abhängig von ihnen: 80 % der Bestäubungsleistung wird von Bienen erbracht. Und ohne Bestäubung gibt es keine Blumen, kein Obst und kein Gemüse mehr, und auch bei Fleisch würde es ohne Bienen schwierig. Sie betrifft jeden Lebensbereich und jede Ernährungsform. Bienen sind der Katalysator für die Artenvielfalt. Sie sind dazu da, das gesamte Ökosystem am Leben zu halten. Ohne sie gibt es kein Leben.

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Wie geht es den Bienen heute?

Leider geht es ihnen nicht gut. Im Durchschnitt verlieren wir jedes Jahr landesweit über 30 % der Bienenvölker. Ein ganz grundsätzliches Problem ist für sie das Fehlen von Blumen. Es werden mehr als 21 Millionen Blüten pro Bienenstock und Tag benötigt! Das ist eine geradezu unvorstellbare Zahl …
Ausserdem gibt es Krankheiten und Parasiten, wie die Hornisse und die Varroamilbe. Und dann kommen, natürlich, wir Menschen mit unseren Pestiziden und anderen chemischen Produkten ...

 

Erzählen Sie uns, was Sie erreichen wollen und wie Sie das tun?

Wir setzen uns für eine Bewusstseinsänderung ein. Wir sorgen dafür, dass die Menschen erfahren, warum Bienen so wichtig sind. Dabei fangen wir mit den Kindern in den Schulen an. Wir veranstalten Kurse und Workshops für Einzelpersonen und Firmenvorstände, damit sie für das Leben im Bienenstock ein Verständnis entwickeln. Dann dieses Wissen und ihr Interesse an Bienen teilen Sie dann mit ihren Mitmenschen. So entstehen schliesslich neue Bienenstöcke, und wir unterstützen diesen Prozess. Vor drei Jahren haben wir sogar mit grossem Erfolg eine Patenschaft für Bienenstöcke im ganzen Land übernommen.

Wie weit fliegen Bienen bei der Nahrungssuche?

Glücklicherweise können Bienen bis zu 3 km weit fliegen, um die richtigen Blumen zu finden, das ist eine ordentliche Entfernung. Aber das Futterangebot für Bienen ist in vielen Regionen ein Problem. Deshalb führen wir gemeinsam mit Unternehmen, die beispielsweise Bienenstöcke aufgestellt haben, Blumenwiesenprojekte durch, um unsere Bienen und damit die Artenvielfalt im Allgemeinen zu fördern.

 

Gibt es etwas, das wir alle jeden Tag ohne grossen Aufwand tun können, um den Bienen zu helfen?

Blumen sind in vielerlei Hinsicht sehr wichtig, und zwar für jedes Insekt. Deswegen ist es bestimmt ein guter Rat, den Rasen nicht zu kurz zu mähen. Das bedeutet konkret, dass wir auch die Blüten von Klee, Gänseblümchen oder Löwenzahn tolerieren, wenn wir die Artenvielfalt fördern wollen. Und die sind ja auch genauso schön wie andere Blüten. Ein einfacher erster Schritt für jeden, der das Glück hat, einen Garten zu haben!

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